TSV Pleystein - DJK Neustadt/Waldnaab 2:1
Aufgrund einer bärenstarken ersten halben Stunde landete der TSV in einem hart umkämpften und bis zum Schluß spannenden Spitzenspiel einen verdienten Sieg. Während der Tabellenzweite in
Halbzeit 1 über weite Strecken ängstlich und irgendwie gehemmt wirkte, war Pleystein sofort hellwach, drückte mächtig aufs Gaspedal und sorgte gleich mehrfach für höchste Alarmstufe im
Strafraum der Gäste. Der brandgefährliche Patrik Schneider stand dabei immer wieder im Blickpunkt. Zunächst zwang er per wuchtigem Kopfstoß Gästeschlussmann Chris Pöhlmann zu einer
Glanzparade (5.), nur eine Minute später zielte er mit seinem Rechtsschuß nur knapp vorbei. Immer wieder spielten sich brenzlige Situationen im DJK-Strafraum ab, so musste Yannick Busch
nach 13 Zeigerumdrehungen für seinen geschlagenen Keeper auf der Torlinie klären. Neustadt enttäuschte in dieser Phase auf der ganzen Linie, verlor nahezu jeden Zweikampf und kam gerade
einmal gefährlich vor das einheimische Gehäuse. Der stramme Schuß von Max Fahrnbauer wurde aber noch abgeblockt und ging über das Tor. In der 19. Minute fiel dann die schon überfällige
Führung. Nach einem Eckstoß stand Anton Stahl goldrichtig und nickte zum 1:0 ein. Nach etwa einer halben Stunde flaute die Angriffswelle des Gastgebers etwas ab, Neustadt kam etwas besser
zum Zug, ohne jedoch in der Offensive Akzente setzen zu können. Psychologisch ungünstig, da in der Nachspielzeit von Halbzeit 1, erhöhte Pleystein dann auf 2:0. Nach einem schnell
ausgeführten Freistoß, der in die Gasse gespielt wurde, hämmerte Rene Gall das Spielgerät aus halblinker Position mit unglaublicher Wucht unter den Balken.
Nach Wiederanpfiff bekamen die vielen Zuschauer ein völlig verändertes Bild zu sehen. Pleystein musste nun seinem höllischen Tempo der ersten 45 Minuten Tribut zollen, stand nur noch
tief in der eigenen Hälfte und verteidigte mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln seinen Vorsprung. Es spielte quasi nur noch die mit frischen Offensivkräften ausgestattete Elf von
Bernd Häuber, ein wahres Powerplay mit pausenlos rollenden Angriffen in Richtung TSV-Kasten entwickelte sich. Tat sich der Kreisligaabsteiger zunächst noch schwer, durch das dichte
Abwehrgeflecht der Mühling-Schützlinge zu kommen, bedeutete der Anschlußtreffer in der 58. Minute dann eine Initialzündung für viele turbulente Szenen in der "Box" der Kreuzbergelf.
Marco Schauperts 20 Meter-Schuß wurde von Sandro Dotzler unhaltbar ins rechte Toreck noch abgefälscht, es stand nur mehr 1:2. 64. Minute: Freistoß DJK, Philipp Gerlach nagelt die
Kugel aus 22 Metern an den Querbalken. 67. Minute: Riesenchance für Sandro Dotzler, der nach Abpraller aus kurzer Distanz über den Kasten zielt. 71. Minute: Wieder "Kuddelmuddel"
vor dem TSV-Tor, die Pleysteiner werfen sich in eine ganze Reihe von Schußversuchen der Gäste, ehe die große Gefahr gebannt wird. Langsam lief dem Gast dann die Zeit davon und die
Partie wurde immer härter. Hier muss man dem Schiedsrichter, der Schwerstarbeit zu verrichten hatte, den Vorwurf machen, nicht schon vor der Pause mit dem Ziehen des "Gelben Kartons"
beim ein oder anderen grenzwertigen Foul für Ruhe gesorgt zu haben. Als er nun den Pleysteiner Sandro Pregler nach wiederholtem Vergehen in der 78. Minute vom Feld schickte, musste
die bis zur Erschöpfung kämpfende Heimelf die Schlußphase in Unterzahl bestreiten. Neustadt rannte weiter an, verpasste es aber, auch aus größerer Entfernung den Abschluß zu suchen,
hatte doch der einheimische Keeper Marco Baumer nicht seinen besten Tag erwischt und wirkte sehr unsicher. Als Neustadts Marco Schaupert in der 88. Minute dann doch einmal aus der Distanz
Maß nahm, klatschte die Kugel erneut nur an die Querstange. Auch die letzten hektischen Minuten in diesem nervenaufreibenden Match, DJKler Florian Bösl durfte ebenfalls früher in die
Dusche, überstand die Heimelf schließlich ohne Schaden zu nehmen und riß überglücklich nach 95 Minuten die Arme hoch, es war geschafft.
Beide Trainer waren nach der Partie der Meinung, dass die ersten 30 Minuten das Spiel zugunsten des TSV entschieden haben. "Da haben wir mächtig Dampf gemacht und hätten sogar noch
höher führen können. Dass es dann nach der Pause eine Abwehrschlacht wird, war mir klar, denn unser Tempo war schon sehr hoch", sagte ein über alle Backen strahlender Pleysteiner
Coach Hans-Jürgen Mühling. Sein Neustädter Kollege Bernd Häuber war dagegen etwas angefressen über den Auftritt seiner Mannen vor der Pause: "Ohne Mumm, wie wenn wir die Hosen voll
hätten sind wir da zu Werke gegangen. Kaum Zweikämpfe gewonnen, im Angriff harmlos, das war nichts. In der zweiten Halbzeit, na ja, da hat uns auch ein wenig das Glück gefehlt, sonst
hätten wir das Ding noch drehen können. Und - wir haben da zu wenig aus der zweiten Reihe geschossen. Jetzt heisst es Mund abputzen, die Konzentration liegt nun darauf, den zweiten Platz zu behaupten."
Schiedsrichter: Christian Hirsch (Störnstein) - Zuschauer: 210
Tore: 1:0 Anton Stahl (19.), 2:0 Rene Gall (45.+2), 2:1 Sandro Dotzler (58.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Sandro Pregler (78./TSV Pleystein), Gelb-Rot gegen Florian Bösl (90./DJK Neustadt/Waldnaab)
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